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zwei Sprachen im Spreewald
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Zweisprachiger Spreewald

Zweisprachige Ortseingangsschilder und Wegweiser zeigen dem Gast, dass hier eine andere Sprache beheimatet ist: sorbisch (wendisch). So heißt Lübben: "Lubin" oder Burg: "Borkowy".

Die Nähe des Spreewaldes zu Polen lässt vermuten, das hier polnisch gesprochen wird. Aber die sorbische Sprache ist eigenständig. Zur slawischen Sprachfamilie gehörend, ist sie dem Polnischen und Tschechischen sehr ähnlich.

Bräuche
Bräuche im Spreewald
In den Dörfer des Spreewaldes und der Niederlausitz werden Traditionen und Bräuche das ganze Jahr über begangen. Wir stellen Ihnen hie die größten Feste vor.
zweisprachiger Spreewald
Zwei Sprachen?
Die Nähe des Spreewaldes zu Polen lässt vermuten, das hier polnisch gesprochen wird. Aber in der Region um die Spree ist sorbische Sprache beheimatet.
Vergangenheit und Gegenwart
Geschichte
Wissen Sie, wie der Spreewald entstand? Was hat der Teufel damit zu tun? Und wie entstand aus diesem Landstrich eine beliebte Tourismusregion?
Spreewald Orte
Orte im Spreewald
In der Spreewaldregion finden Sie traumhafte, idyllische Orte und Städte. Hier gibt es eine Übersicht der Orte mit Fotos, Beschreibungen und Anreisetipps.
über das Leben in der Region
Land & Leute
Was ist das eigentlich für ein Völkchen, die Spreewälder? Sind es nun Sorben oder sind es Wenden. Wie wohnen sie und fahren alle mit dem Kahn zur Arbeit?
Rezepte aus dem Spreewald
Gurkenrezepte
Der Spreewald ist bekannt für seine knackige Spreewaldgurke, die es hier in den verschiedensten Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt. Hier gibt es die beliebten Rezepte.
Gemüseanbaubetriebe
Der humusreiche Spreewaldboden läßt das Gemüse sehr gut gedeihen. Angebaut werden vor allen Dingen Gurken, Kartoffeln, viele Kohlsorten, Möhren und die Topinambur.

Sorbisch und Deutsch

Im dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) ging die Hälfte der sorbischen Bevölkerung verloren. Dadurch schrumpfte natürlich ein erheblicher Teil des sorbischen Sprachgebietes. Mit der Industrialisierung nach 1871 verschwand die sorbische Sprache in der Niederlausitz als Muttersprache. Da in den Schulen vorwiegend in deutsch unterrichtet wurde, wurde die Mehrzahl der Sorben zweisprachig. Doch hat die Sprache das "Großdeutsche Reich" überlebt.

Nur die Wenigsten beherrschen noch das Sorbische. Perfekt gesprochen wird die sorbische Sprache im Spreewald fast nur noch von der älteren Generation.

Die sorbische Sprache existiert schon seit Jahrhunderten in zwei verschiedenen Formen – Obersorbisch in der Oberlausitz und Niedersorbisch/Wendisch in der Niederlausitz. Seit dem 16. Jahrhundert verfügen sie über eine eigene Schrift- oder Standardsprache

Beispiele für den feinen Unterschied:
deutsch: Berg
obersorbisch: hora
niedersorbisch: gora

deutsch: Mund
obersorbisch: huba
niedersorbisch: guba

deutsch: dem Vater
obersorbisch: nanej
niedersorbisch: nanoju


Eine Untersuchung des Sorbischen Instituts in den Jahren 1993 bis 1995 ergab, dass es nur noch circa 7000 Leute in der Niederlausitz gibt, die sorbisch sprechen.

In der damaligen DDR wurde sehr viel für den Erhalt der sorbischen Sprache getan. So bildeten sich in dieser Zeit die meisten heute noch existierenden Kulturvereine, deren Aufgabe auch die sorbische/wendische Sprachpflege ist.

1952 wurde in Cottbus das jetzige niedersorbische Gymnasium gegründet. Die ersten niedersorbischen Rundfunksendungen wurden im Jahr 1956 ausgestrahlt. Mit "Witajso do nas - Seien Sie herzlich gegrüßt" begrüßt nun das RBB-Studio Cottbus täglich für eine Stunde (außer Samstags) seine Zuhörer. Der Fernsehsender des RBB strahlt seit 1992 das sorbische Fernsehmagazin "Łuzyca" für monatlich eine halbe Stunde aus.
1991 wurde der Sorbische Schulverein e.V. gegründet. Er vertritt die Interessen der Sorben auf dem Gebiet der Vorschulerziehung und des Bildungswesens von den Grundschulen über die Mittelschulen und Gymnasien bis zur Universität. Hier entstand auch die Idee zum WITAJ-Projekt, das den interessierten Eltern die zweisprachige Betreuung des Kindes schon im Vorschulalter ermöglicht. Die erste Kintertagesstätte, in der die Kinder in niedersorbischer Sprache erzogen werden, wurde 1998 in Cottbus/Sielow gegründet. Mittlerweile gibt es in der Ober- und Niederlausitz insgesamt 38 dieser Kindertagesstätten.

Viele ehrenamtliche Kräfte in verschiedenen sorbischen Vereinen, Schulen, Kulturinstitutionen und Medien (Internet, Radio, Fernsehen, Zeitschriften, Bücher) tragen dazu bei, das die Sorbische Sprache und Kultur erhalten und gefördert wird. So erscheint unter anderem wöchentlich die sorbische Zeitschrift "Nowy Casnik".

Noch ein Satz zum Schluß aus dem Gesetz zur Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg (Sorben/Wenden-Gesetz-SWG) vom 07.Juli 1994. Im §8 heißt es: Die sorbische Sprache, insbesondere das Niedersorbische, ist zu schätzen und zu fördern. Der Gebrauch der sorbischen Sprache ist frei.


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