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Kokot
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Bräuche im Herbst und Winter

Die Spinte (pśeza)

Osterfeuer
Osterfeuer

Die Spinnten begannen im Spreewald am 11.November. Hier trafen sich die jungen, unverheirateten Mädchen der Dörfer abends in den Spinnstuben, um in Handarbeit und mit viel Fleiß ihre eigenen Trachten herzustellen. Hier wurde natürlich geplaudert und gesungen. Die Spinnstubenälteste, die „kantorka“, probte in dieser Zeit mit den Mädchen auch sorbische Kirchenlieder für die Zeit der Fastnacht und Ostern ein. Im Übrigen hatten die jungen Männer des Dorfes hier keinen Zutritt. Nur an bestimmten Tagen durften sie die Spinnstube betreten. Heute pflegen nur noch Traditionsvereine diesen Spintebrauch. Und es sind meist nur verheiratete Frauen in den Spinten von heute anzutreffen.

Die Vogelhochzeit (Ptaśi kwas)

Erntebrauch Kokot
Erntebrauch Kokot

Ursprung dieses Festes der Vögel ist die Sage, der zu Folge  sich an diesem Tage die Elster mit dem Raben vermählt hatte und alle Vögel zu diesem Fest eingeladen wurden. Im Winter füttern die Kinder die Vögel mit Körnern und werden dafür im Januar von diesen mit Süßigkeiten und Gebäck belohnt. In den Kindergärten und Schulen der Niederlausitz wird dieses Fest von den Kindern am 25. Januar gefeiert. Als Elster (das Mädchen in niedersorbischer Festtagsttracht) und als Rabe (der Junge im schwarzen Anzug mit Zylinder) und als Vogelgäste (Kinder mit Pappschnäbeln und Kostümen verkleidet) verkleidet, stellen Sie den Hochzeitszug nach und gehen durch das Dorf.

Zampern (Camprowanje)

Das Zampern, auch Heischegang genannt, findet vor der Fastnacht statt. Die verkleidete Dorfjugend zieht an diesem Tag von Haus zu Haus und gibt auf jedem Hof ein Ständchen. Dafür bekommen Sie Eier, Speck oder Geld. Am Abend wird alles in gemeinsamer Runde verzehrt. Den fantasievollen Kostümen sind heutzutage keine Grenzen gesetzt. Die Zamperfiguren sollen den dunklen Winter vertreiben, Gefahren und Dämonen vom Dorf fernhalten und den Frühling, die fruchtbare Zeit empfangen.

Die sorbisch / wendische Fastnacht (Zapust)

Der bekannteste und in den meisten Dörfern gefeierte Brauch ist die Fastnacht. Nachdem die winterlichen Arbeiten an den Spinnrädern in der Spinte beendet waren, war die Fastnacht der Höhepunkt des Abschlusses. Dieser Brauch beendete die Zeit zwischen Ernte und Aussaat. Der Fastnachtsumzug findet an einem Sonnabend oder Sonntag (Januar, Februar auch bis Mitte März) statt. Die Männer tragen Anzug, Schlips und manchmal Hut, die Mädchen haben die niedersorbische/wendische Festtagstracht an. Nach einer Rede und einem Fototermin folgt der eigentliche Umzug. Die Paare ziehen nun durch das Dorf, begleitet von einer Kapelle. Besondere Dorfbewohner erhalten einen Ehrenbesuch, ihnen wird das Zapuststräußchen angesteckt und es wird eine Ehrenrunde getanzt. Die so geehrte Person bedankt sich mit Kaffee, Kuchen oder Schmalzstullen und Gurken bei den Umzugspaaren. So eine Tour durch das Dorf kann schon einige Stunden dauern. Meist beginnt der Umzug um 13.00 oder 14.00 Uhr und endet erst am Abend gegen 18.00 Uhr im Gasthaus. Dann wird es hier voll und der Tanzabend beginnt. Also auch für die Kapelle ein anstrengender Tag.


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